Im Norden – DÄNEMARK – Løkken und der versandete Leuchtturm

Und weiter geht´s in Dänemark nach oben. Unser nördlichstes Ziel ist der Rubjerg Knude. Hier gibt es den versandeten Leuchtturm, über den eine Wanderdüne einmal drüber gewandert ist. Seine Tage sind gezählt, irgendwann wird er ins Meer stürzen, da jedes Jahr 2 Meter Küste abbricht.
Camping in Løkken
Nahe am Leuchtturm schlagen wir unser Lager in Løkken auf. Einen Ort 10km an der Küste davor. Wohnmobilplätze gibt es wenige hier oben und am Meer so gut wie gar nicht. Hier liegt nördlich vom Ort, direkt am Meer der bezaubernde kleine unkomplizierte Strandcamping: http://de.loekkencamping.dk
Das lieben wir ja sowieso in Dänemark, die Campings funktionieren alle wahnsinnig unkompliziert. Man gibt seine Campingkarte ab, darf sich irgendwo hinstellen, wo gefällt und bezahlt, wenn man abfährt. Für Spät-Ankommer gibt es auch immer eine Lösung, entweder davor parken oder drauf fahren und am nächsten Tag anmelden. Alles völlig relaxed. Das ist doch mal Urlaub! Der Camping hat alles was man braucht und auch typisch dänisch immer ein Fernseh-Aufenthaltsraum und Kochraum. Duschen oft einfach aber immer sauber und kostet ein paar Kronen extra. Der Platz hat uns 166 Kronen gekostet, sind ca. 22 Euro. Standard hier.

Blick von der Düne auf den Camping:

Es ist noch Vorsaison, schön viel Platz! Aber auch in der Hauptsaison gibt es mehr als Platz genug für alle.
Gaaanz wichtiges Utensil, überall zu finden in Dänemark: Picknickbänke! Hier links das Meer und rechts der Camping. Am Camping selbst ist Steilküste. Es führt eine Treppe runter an den Strand und von oben hat man eine fantastische Aussicht:


Deswegen können wir von hier aus auch super erkennen, dass man bei einem Leuchtturmbesuch heute eher gesandstrahlt würde… es ist immer noch stürmig!
Und die Wanderdüne macht ihrem Namen alle Ehre! Und so legen wir einen Strandspaziergang-Tag ein.
In Løkken am Strand

Wenn Frohmi die Kamera am Strand mit dabei hat, muss Bo immer gaanz viel Geduld mitbringen, wenn ich wieder am Boden was entdeckt habe! Meistens guckt er aber ganz geduldig und lieb dabei ;))



In Løkken am Strand gibt es wie oft an Dänemarks Küste unschöne Bunker Reste, die für den Atlantikwall im zweiten Weltkrieg errichtet wurden. Die Zahl wird auf 6000 Stück geschätzt!!! Sie stehen an den teils einsamen Stränden, sie abzureisen wäre extrem teuer und so dienen sie als Zeitzeugen und Erinnerung einer unschönen Zeit. Sie gehören nun zum Strandbild dazu und werden friedlich eingenommen von Meer, Sand, Dünen, Graffitti-Künstlern und Urlaubern – und natürlich Fotografen. Kurzum, es gibt hier viel zu entdecken.
Auch typisch für Dänemark: Absperrung sieht man so gut wie nie, alles ist frei zugänglich.






An einem Bunker sind Klettergriffe angebracht.
Und mittendrin eine liebevoll aus Strandgut errichtete „Beachbar“ – toll und tolle Motive!!







In Løkken direkt am Strand warten dann noch viel mehr Fotomotive, es ist ein Foto-reicher Nachmittag. Aber das wahnsinnig helle nordische Mittagslicht, mit dem Sturm und den weißen Strandhüttchen ergeben einfach perfekte Dänemark-Bilder!

Weiter geht es mit den typisch-Dänemark-Motiven, ich hab euch ja im Vorfeld versprochen diese für Euch zu sammeln. Häfen gibt es an Dänemarks Westküste wenige. In den kleinen Fischerorten werden die Fischerboote mit einer Seilwinde auf den Strand gezogen und parken dann auf dem Strand.
Eins meiner Urlaubs-Lieblingsbilder:


Und natürlich habe ich alle Hände voll zu tun, den Sturm irgendwie auf die Linse zu bannen. Wie der Strand überspült:


Bo und andere Fotografen auf der Mole:



Und natürlich Løkkens Skyline mit dem kochenden Meer. Einen größeren Hotelkomplex oder eine Hotelhochburg werdet ihr an Dänemarks Küste übrigens nicht finden.
Neu in den letzten Jahren dazu gekommen: überall an der Küste sehen wir kleine Sauna-Tonnen oder Jacuzzis, die man mieten kann:

In Løkken

Dann geht´s aber vom Strand ins Örtchen. Wir brauchen auch mal eine Wind-Pause, stärken uns mit einem Hotdog, logisch, was sonst und bummeln durch die hübschen Gassen. Herrlich, so in der Vorsaison!

Es gibt hübsche kleine Galerien:





Die meisten Häuser sind weiß oder in dem Skagen-Gelb gestrichen. Eine Farbe, die ihren Namen vom nördlichsten Ort von Dänemark „Skagen“ hat und sich von dort eingebürgert hat.
Und dann im Ort an einem Dünenaufgang dieser Inbegriff eines perfekten dänischen Häuschen. Das Wort typisch wäre hier wohl zu tief gegriffen, es IST einfach perfekt! Wer möchte nicht hier wohnen?!
Und das Postkarten-Løkken-Motiv darf natürlich nicht fehlen:


Es ballert weiter und das Meer kocht. Uns ist das zum Kiten zu viel. Aber natürlich gibt es genug, für die ist es gerade richtig! Und es ist beeindruckend zuzuschauen!
Oder einfach nur das Meer zu beobachten!

Kurzer Check am nächsten Morgen: der Wind hat sich zumindest hier oben gelegt, wir brechen auf zum Leuchtturm.

Die Marilyn hat sich auch passend zur WM mal mit ein paar Fähnchen geschmückt. Die Deutschland-Fahne sieht schon etwas unglücklich aus, ob das ein Zeichen ist?
Am Versandeten Leuchtturm – Rubjerg Knude
Wir sind extra früh los, um den Leuchtturm noch möglichst leer zu erwischen. Denn obwohl Vorsaison, ist er ein Touristen Highlight und Magnet. Und das hat sich als guter Plan bewiesen. Als wir um die Mittagszeit zurück gehen, füllt sich Parkplatz und Weg.
Ich will ja ungern wieder das Wort „typisch“ verwenden, sagen wir: es ist einfach total normal hier: es kostet KEIN Eintritt, es gibt keine „betreten verboten“ Schilder, wer an der Steilküste abstürzt, ist selber schuld. Man kann sich einfach frei auf der ganzen Düne bewegen und genießen. Es gibt Erklärungsschilder, Picknickbänke und einen Kiosk in der Sommerzeit. Fertig.


Zum Glück gibt es auf dem Hinweg erstmal Dünenschafe – für Frohmis Must-have-Schaf-Bild im Urlaub. Puh!

Frohmi war hier als Kind schon mal. Leider war die Familie das bessere Fotomotiv und nicht der Leuchtturm. Damals (ca. 1980) waren aber in dem Gebäude um den Leuchtturm noch ein Museum untergebracht. Das vorwitzige kleine Ding bin ich. Damals schon sehr überzeugt von Meer und Dünen 😉
Dann hab ich heute mal tief im Bilderarchiv gekramt. 2006 waren wir dort und damals sah es so aus:


Und heute ist der Leuchtturm nur noch sooo klein 😮



Nein, natürlich nicht. Er ist und bleibt eine ganz bezaubernde Location. Heute bei dem angenehmen gleichmäßigen Lüftchen sind ein ganzer Schwarm von Gleitschirmfliegern unterwegs, die sich teilweise halsbrecherisch nah den den Turm trauen. Das gibt noch mehr tolle Motive.

Als wir vor ca. 12 Jahren mal hier waren, war der Leuchtturm zur Hälfte verdeckt und man konnte nicht rein. Heute ist die Düne nun einmal drüber gewandert. Von den Gebäuden sieht man nur noch ein paar Mauern und im Leuchtturm wurde eine Stahltreppe errichtet, da mit man wieder hochkann.







Eine tolle Aussicht!


Die zerfallenen Gebäude geben ein skuriles Bild ab, eher eines Western würdig:



Zum Glück auch ein Foto ohne Gleitschirmflieger:

2km südlich vom Leuchtturm befindet sich das dazugehörige Museum, aber das hat heute zu und natürlich gibt es so ein paar Infotafeln. Wer mehr über den Leuchtturm und seine spannende Geschichte lesen möchte, kann sich hier umschauen: http://rubjergknude.dk/tysk/die-internetausstellung/erforsche-rubjerg/
Wir nutzen die Picknickbank am Museum für ein ausgiebiges Mittagessen. Während hier oben der Wind nachlässt, kündigt sich um Klitmöller herum ein episches Wochenende an. 40 Knoten (8-9 Windstärken) und 4m Welle wollen wir uns unbedingt aus der Nähe anschauen. Das ist schon lange Frohmis Traum: Cold Hawaii mit Sturm, die Profis aufm Wasser angucken. Bis jetzt war immer Flaute, wenn wir hier oben waren. Wir passen bei so Wetter und gehen nicht aufs Wasser, aber es wird eine Menge zu gucken geben! Also auf geht´s wieder Richtung Süden. Was wir dort erleben, erzählen wir aber im nächsten Bericht! 🙂
Hier findet Ihr alle weiteren Reiseberichte unserer Dänemark-Reise:
Handbjerg, Hvide Sande, Børsmose

5 Antworten zu “Im Norden – DÄNEMARK – Løkken und der versandete Leuchtturm”
Hallo Frohmut,
ein super Bericht und tolle, tolle Bilder. Alles klingt nach großer Begeisterung.
Grüße
Ma u. Pa
[…] Hier geht es weiter zum nächsten Reiseabschnitt:Løkken und der versandete Leuchtturm […]
[…] Løkken und der versandete Leuchtturm […]
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Wow, was ist aus dem Leuchtturm geworden! 1966 war ich dort als Kind, und neben dem Leuchtturm standen dort auch noch andere Gebäude. Die Klippen waen schon damals heftig am „bröckeln“, und ja, ich erinnere mich an den ständigen heftigen Wind. Schöne Kindheitserinnerungen.