
Sturm im Norden – Hanstholm, Klitmøller, Vigsø
Endlich endlich endlich haben wir mal Sturm im Cold Hawaii! Als wir in Løkken losgefahren sind, war nur noch ein laues Lüftchen vom Vortag übrig geblieben. 100km südlich in Hanstholm und Klitmøller waren für heute 40 Knoten und 4m Welle angesagt und die Info von Marco, dass sich der ganze windsüchtige Norden aufmacht, um ein episches Wochenende in „Hansi“ zu verbringen.
Cold Hawaii
Der Name Cold Hawaii hat sich irgendwann in den 80ern ergeben, als Wellenreiter und Windsurfer den kleinen verschlafenen Fischerort Klitmøller für sich entdeckt haben. Nun ist es der Titel einer ganzen Region von Nørre Vorupør über Klitmøller bis Hanstholm, wo es viele Spots für perfekte Wellen und oft genug viel Wind gibt. Nur halt in den letzten Jahren nie, wenn wir da waren. Und in diesem Fall wollen wir auch eher nur zuschauen. Wir als quasi Flachlandtiroler passen bei den Bedingungen, was definitiv keine Schande ist 😉
Surfspot Fischfabrik Hanstholm

Wir fallen also Freitag Nachmittag in Hansi an der Fischfabrik ein und die Marilyn bekommt einen Parkplatz, wo sie auch gut gucken kann. Soll ja auch was davon haben.

Erstmal fällt uns auf, es stinkt toll nach Fisch! Das schafft selbst nicht der Wind zu verwehen!

Direkt vorne an der Mole sind ein paar Windsurfer. Die meisten tummeln sich ein paar Meter weiter und wir lassen uns den Wind um die Nase pusten und gehen die paar Schritte bis dahin.
Wo sich alle bunten Surfbusse sammeln:


Überblick über Parkplatz und Spot:



Wir genießen etwas die Wasser-Flug-Schau und können uns nicht daran erinnern, wann wir das letzte Mal so viele gute Surfer auf einen Fleck gesehen zu haben. Stellen außerdem fest, dass im Verhältnis wenige Kiter auf dem Wasser sind. Das haben wir schon öfters festgestellt, dass bei wirklich viel Wind, die Windsurfer den längeren Atem haben – oder die längeren Arme 😮
Frohmi geht noch auf Foto-Wellen-Fang. Eines der gemeinsten Motive, um aus den Serienaufnahmen die Schönsten danach auszusortieren! Deswegen ein paar mehr für Euch – weil auch einfach beeindruckend! Der Turm vorne auf der Mole schätzen wir auf ca. 4m – nur mal ein Verhältnis zu bekommen, was auf dem Bild nicht richtig rüber kommt.







Am Strand findet man übrigens auch viele spannende Reste kleiner und großer Freunde:



Wir sind genug durchgepustet und machen uns auf dem Weg zum Campingplatz und legen noch einen Stop in „Klitte“ ein. Hier ist nichts los auf dem Wasser, bis auf ein paar Wellenreiter. In Hansi kommt der Wind aus Nordwest besser rein.

Freitag Abend trudelt Marco wieder ein, der sich das Windchen auch nicht entgehen lassen will. Wir treffen uns auf dem Nystrup Camping in Kltmøller.

Samstag folgen wir einfach Marco mit der Vorgabe, dass er da hinfährt, wo wir auch hinkommen. Wir gehen erst einmal mit unserem ungleichen Paar in Hansi gucken.

Hier sieht die Welt schon wieder etwas geordneter aus, aber auch ziemlich voll für Dänemark Verhältnisse. Einen Vergleich zu Holland wollen wir hier nicht ziehen!
Vigsø
Aber wir haben ja quasi eine Local dabei und der führt uns eine Bucht weiter über Hanstholm nach Vigsø. Hier, noch einen kleinen Schotterweg weiter vom ersten Parkplatzweg, sieht die Welt schon eher nach unserem Geschmack aus. Überschaubare 6 Autos, 4 Womos noch einen Parkplatz weiter und natürlich auch direkt Freunde von Marco dabei. Die Welt ist hier halt auch klein.
Dann lassen wir uns aber doch nicht lumpen, beißen die Zähnchen zusammen und Bo den Rücken und wollen auch dieses Nordsee-Wellen-Gesumse ausprobieren. Marco sei Dank, wir können ja doch nicht einfach nur zuschauen. Auch wenn Frohmi vor Aufregung fast stirbt und Marco 5x versichern musste, dass er mein Board rettet, klappt natürlich alles wunderbar. Und mit etwas aktiven Höhe-LAUFEN, ist auch alles nicht so schlimm. Hätten wir vorher allerdings die Spotbeschreibung im Windsurfguide gelesen, wär ich nicht rausgegangen, Wellenspot mit starker Strömung. Ein ganz und gar tolles Erlebnis! Danke an Marco fürs subtile Überreden 🙂 In dem Bild könnt Ihr mit der Maus oder dem Handy Euch bewegen:


Wir genießen das After-Kite-Leben. Hier ist übrigens Landepunkt für einen Downwinder von Hanstholm und es werden einige Kiter erwartet und abgeholt.

Später schmeißen wir Marco nochmal mit dem Foil aufs Wasser. Die Frisuren so unterschiedlich wie die Autos 😉
Die ganze Bucht:

Die Stärkung für hinterher:

Und natürlich eins der vielen perfekten Fotomotive in Dänemark:

Sankt Hans / Midsommer in Klitmøller


Wir verabschieden uns von Marco, er will schon mal wieder zurück Richtung Ringkøbing Fjord und wir fahren wieder nach Klitmøller. In Dänemark wird Midsommer immer am ersten Samstag nach der Sommersonnenwende gefeiert und heißt Sankt Hans. Es wird ein Feuer am Strand entzündet, was symbolisch die bösen Kräfte fernhalten soll.
Das wollen wir uns unbedingt anschauen. Midsommer in Schweden war nämlich eines der tollsten Urlaubserlebnisse ever! (Midsommer in Schweden)
Es gibt einen Foodtruck und alle warten und frieren vor allem bunt gemischt, denn der Wind bläst immer noch sehr kräftig. Etwas tröstlich, dass den Dänen auch kalt ist, wir hatten schon Sorge, dass wir Weicheier sind. Wir warten aber vergebens und irgendwann gehen alle und wir schließen uns an, denn das Feuer ist abgesagt. Die Boote dahinter wären bei dem Wind direkt mit abgefackelt.


Nystrup Camping in Klitmøller

Der Campingplatz in Klitte der Nystrup Camping gefällt uns so gut, dass wir tatsächlich 3 Nächte hier bleiben. http://www.nystrupcampingklitmoller.dk/de_camping.html
Es gibt eine Surfwiese, hier kostet die Übernachtung 100 Kronen und man kann sich, wie immer, einfach irgendwo hinstellen. In der Mitte ist ein Blockhaus, wo man sich bei Regen zusammensetzen kann.

Wie schon beschrieben gibt es auf jedem Campingplatz immer auch Kochgelegenheiten, hier offen, aber überdacht sehr hübsch angelegt.

Und das allerallerbeste, auf der Entsorgung darf man sein Auto von Sand und Salz befreien, was wir natürlich sofort nutzen! Nach 10 Tagen Strand und Sturm hat die Marilyn ein Bad dringend nötig!!!
Strandspaziergang nach Klitmøller

Vom Camping ist man in wenigen Metern am Strand und wir machen am nächsten Tag einen Strandspaziergang bis Klitmøller. Oft gesehen, man kann sich mit einer Mülltüte bewaffnen und Müll aufsammeln und in der Box entsorgen.
Frohmi ist natürlich auf Steinsuche. Am besten mit Loch. Die heißen übrigens Hühnergott. Es ist auch nicht die Frage, ob man einen Lochstein findet, sondern nur, wieviele man tragen kann. Leider gibt es auch echt tolle große Steine, die aber einfach zu schwer sind. Die müssen leider alle da bleiben…



Aus Steinen tolle Dinge zu bauen am Strand ist ein anerkanntes Hobby und man findet wieder viele tolle Dinge:
Bo sammelt brav Müll:



Klitmøller




Im Ort selber in Klitmøller ist es auch immer zauberhaft. Hier hat das kleine Fischerdorf seinen Charme bewahrt und durch die Surfszene hat das Örtchen nur an Flair gewonnen. Absolut empfehlenswert und immer wieder ein Ort, wo wir gerne sind.
Wir können auch das erste Mal dokumentieren, wie ein Bötchen hier zu Wasser gelassen wird. Ganz schön aufwendig:







Wir stärken uns erstmal mit dem Klassiker, dem HotDog! Logisch, muss sein! 🙂 Und beobachten das Klischee-Surfer-Leben um uns rum.


Im Ort gibt es dann auch stylische Cafés und Surfshops. Hier mit selbstgemachten Eis. Nicht ganz billig aber meeega lecker!!!

An jeder Ecke in Klitte springt einem hübsche Surfdeko entgegen. Hier kann mans aushalten.

Klassisch und noch nicht erwähnt: überall im Land, dicht besiedelt quasi, gibt es kleine Stände, wo man lokale Leckereien kaufen kann. Das hier ist schon einer für Fortgeschrittene. Meisten gibt es Kartofler, Honig und Aeg. Auch für Deutsche leicht verständlich 🙂 Frohmi würde am liebsten an jedem anhalten. Dann kommt man aber nicht vorwärts.
Abends geht´s dann nochmal ans Meer. Das schöne Licht genießen und tolle Stranddeko-Dinge entdecken!


Sehr akkurate Steinmännchen:



Tolle Holzgebilde:


Und natürlich einfach schönes Licht, schöne Wolken, schöner Strand, perfekte Stranddeko-Zeit!
Bunker gibt es hier natürlich auch und wir verabschieden uns von Dänemarks Norden. Leider! Es ist einfach total entspannt hier. Aber noch ist unser Urlaub nicht zu Ende! Wir fahren nur schon mal gemütlich Richtung Süden. Morgen steht eine Burg auf dem Programm und ein unerwarteter Kite-Tag im Limfjord.
Hier findet Ihr alle weiteren Reiseberichte unserer Dänemark-Reise:
Løkken und der versandete Leuchtturm
Handbjerg, Hvide Sande, Børsmose

5 Antworten zu “Sturm im Norden – DÄNEMARK – Hanstholm, Klitmøller, Vigsø”
Starke Bilder, super Text.. macht Spaß zu lesen 👍👍👍
Danke Euch Lieben 😘
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