Freitag, 8.7.Wir machen einen Morgenspaziergang durch die Uig Pottery, die wunderschöne Töpfer Geschirr mit wundervollen Glasuren herstellt. Die Skye Brauerei hat leider noch zu.
Auf gehts danach an der Küste lang – mit wunderschönen Ausblicken.
Wir denken uns, dass wir bei dem Wechselwetter einfach die wichtigen Aussichtspunkte mitnehmen und bekommen nach wenigen Kilometern einen kleinen Kulturschock: richtig viele Touristen! Mit Einheimischen über die Hebriden cruisen: null Problemo. Mit anderen Touristen und Reisbussen über Single Track Roads: oje!!! Hier sei auch noch mal gesagt: lieber eine Single Track Road, wo meistens brav angehalten wird, als eine schmale zweispurige Straße!
Am ersten Highlight dem Wasserfall von Kilt Rock denken wir noch relaxed: alles halb so wild. Einfach nur mal gucken und weiter.
Der Old Man of Storr von weitem als Ziel…
…fahren wir dann einfach vorbei. Shrrreeeeek!!!!
Nun sind wir aber vorgewarnt und wollen uns Portree nicht entgehen lassen und brauchen außerdem einen Supermarkt. Wir finden einen Parkplatz den Long-Stay-Place und drehen die Runde durchs wirklich hübsche Städtchen und haben ein leckeres Eis gegessen.
Ein absoluter Zufallstreffer!
Boat-Trip gefällig? 😉
Draußen liegt ein Kreuzfahrtschiff und schafft schwallweise mehr Leute ran.
Danach sind wir aber mehr erledigt als auf jeden Reisetag auf den Hebriden und wollen einfach nur hübsch stehen und schlafen. Von vielen Freunden (Danke Mathias & Silke) und Reiseführern empfohlen, der Sligachan Campsite. Jawoll, schön im Tal vor den Black Cuillins, traumhaft.
Wir schnüren die Wanderschuhe und laufen ein Stück ins Tal und später kommt sogar immer mehr die Sonne durch. Auch für uns Strand-Liebende schön!
Höchst elegant…
Wir sitzen noch gemütlich draußen, der Wind ist aus und innerhalb weniger Minuten sind sie da: die Midges. Die sind mini und gemein und wir sind dankbar um unser Womo!
Später kommt noch ein Reisbus an, aus dem viele bunte Zelte purzeln und deren Bewohner sich gut gegen die Viecher gewappnet haben. Naja, könnten auch Außerirdische sein.
Frohmi macht sich noch auf, um das Weitwinkel mit dem Graufilter zu testen und ist mit dem Ergebnis zufrieden.
Schlafplatz:
Camping Sligachan
15 Pfund, ohne Strom
57.29173, -6.1757
Samstag, 9.7.
Heute ist wieder Fahrtag. Endziel ist Fort William.Heute im Angebot: Insel-Schafe.
Wir sind pünktlich zur Öffnungszeit in der Talisker Destillery in Carbost. Schnell ist ein Whisky ausgesucht, heute verzichten wir auf die längere Führung.
Aber wir müssen bis Punkt 10 Uhr mit dem Bezahlen warten. Vor 10 Uhr darf kein Alkohol verkauft werden, Gesetz. Nagut. In der Ausstellung im Verkaufssraum kann man sich prima umschaun.
Der nächste Stop ist Eilean Donan Castle, wenn man schon dran vorbei fährt, auch gerne anhalten. Das meist fotografierte Schloss Schottlands, da machen wir doch einfach mit. Wir haben uns seelisch schon auf Menschenmassen eingestellt. Zum Glück sind wir relativ früh und einmal gucken reicht uns. Puh, geschafft!
Danach schlängeln wir uns weiter nach Süden. Eine Rechtskurve mit 2 großen Reisebussen schocken Frohmi nachhaltig, dass sie jeden zukünftigen Bus panisch ankündigt. Aber das Häkchen ist heile! Wie gesagt, dann doch lieber Single Track Roads mit Einheimischen.
In Fort William haben wir den Lidl ins Navi eingegeben, darum herum sind einige größere Parkplätze auch für Motorhomes und Caravans. Wenn voll dann einfach einen weiter fahren, der ist leer. Wir stocken die Vorräte für die letzte Urlaubswoche auf, vor allem Sprudel/Trinkwasser.
Dann gehen wir eine Runde durch die kleine nette Fußgängerzone und erstehen ein paar Wanderschuhe für Bo im gut sortierten Outdoor-Laden. Die letzten Regentage haben gezeigt, dass 8 Jahre dann doch genug und die Füße nass sind. Im übrigen stellen wir nach der Abrechnung fest, dass wegen des gefallenen Pfundkurses sie einige Euro günstiger als in Deutschland waren. Bingo!
Auch hier geben wir die 20 Pfund für den Camping gerne aus, dafür am Fuß vom Ben Nevis. Glen Nevis Caravan & Camping Park. Sehr gut und ausgiebig organisiert, zeigt es die Besucherströme, die er zu bewältigen hat.
Frohmis Lieblingswörter heute sind übrigens: Otter-Lodge und Loch Lochy. Wirklich ehrlich Namen von Unterkunft und See. Und das liegt nicht nur an unseren neuen Errungenschaften von heute Morgen, die natürlich getestet werden.
Spät abends, wir luken noch mal aus dem Fenster sieht man noch immer wie Glühwürmchen Menschen mit Lampen den Ben Nevis hochlaufen. Nachts ein Auge auf, wieder vereinzelt Lichter runter. Die spinnen doch! Muss aber ein Nacht-Wander-Event gewesen sein. Am Visitor-Center waren einige Event-Zelte aufgebaut.
Schlafplatz:
Camping Ben Nevis
großer gut organisierter Camping
20 Pfund
56.80436, -5.07296
Sonntag, 10.7.
Es sollen noch 2 Regentage folgen also brechen wir auf und fahren weiter ins Tal von Glencoe. Frohmi hatte sich das Tal einfach ausgesucht, wegen den hohen tollen geschwungenen Bergen. Dass es auch ein Touristen-Wespen-Nest ist, hätten wir nicht gedacht.
Zuerst halten wir kurz zur Orientierung beim obligatorischen Visitor-Center. Die sind immer wirklich sehr geschmackvoll gemacht, inkl Cafe, Ausstellung, etc. Hier sogar mit Fotopunkt ins Tal rein, wo sich alle drängeln. Irgendwie verwunderlich für uns. Ja, es ist ein geschichtsträchtiges Tal, aber hauptsächlich einfach schöne Natur.
Ah – die Haggis Adventures sind doch kein Ein-Mann-Unternehmen sondern auch noch wild & sexy…
Wir fahren mal hoch zum Pass (nein, nicht mit Alpen-Pässen vergleichbar), um nach Parkplätzen Ausschau zu halten und lassen uns auf einem zur Mittagspause nieder. Und hier halten Reisebusse reihenweise, und leichtbekleidete Touristen versuchen sich im Nieselregen mit Selfies vor den Bergen. Spannend. Wo sind wir jetzt wieder gelandet? Ah, die drei Berge vor uns heißen Three Sisters. Scheinen berühmt zu sein.
Es regnet etwas weniger und wir packen uns möglichst regendicht ein und folgen dem Wanderpfad, der vom Parkplatz losgeht.
Toll angelegt, mit Brücke über den Bach, windet er sich irgendwann in einer Schlucht am Wasserfall lang. Frohmi wird es irgendwann zu glitschig und zu steil und wir drehen um. Aber anscheinend gibt es dort ein Ziel, wo alle wesentlich leichter begleitet zielstrebig hinrennen. Ah, das Lost Valley, wo irgendein Clan seine Tiere versteckt hat. Wir finden das interessant, aber irgendwie entzieht sich uns der Hype darum.
Theoretisch könnte man auf dem Parkplatz super schlafen, aber uns fehlt zwischen den purzelnden Menschen in den nächsten Stunden die Ruhe. Außerdem ist das Tal zusätzlich eine Hauptverkehrsader und es fahren auch LKWs und Linienbusse.
Wir schauen uns noch einen Waldparkplatz an, der ist uns aber zu eingeängt.
Und entscheiden uns für den Campingplatz Glencoe, direkt am Loch. Hier hängen die Wolken über uns, es wird sogar warm und wir können alles trocknen, mit einem fantastischen Blick auf Wasser, Wolken und Berge! Lage, Lage, Lage!
Heute: zauberhaftes Wolken-TV!
Sogar einen Eis-Wagen gibt es hier, der den ganzen Platz in Aufruhr versetzt.
Kreative Antennen-Gestaltung.
Schlafplatz:
Camping Glencoe
23 Pfund
56.68734, -5.10663
Montag, 11.7.
Die Berge sind immer noch sehr damit beschäftigt Auenland zu spielen und präsentieren sich märchenhaft wolkenverhangen. Wir irren etwas ziellos durchs Tal auf der Suche nach einer geeigneten Wanderung. Macht es Sinn einfach ins Weiße loszulaufen? Irgendwann entscheiden wir uns für ja.
Und die Sonne beschert uns ein paar wunderbare Ausblicke! Weiter oben bleibt aber alles weiß in weiß.
Also brechen wir die Wanderung ab und drehen wieder um. Es ist lustig und macht trotzdem Spaß, aber irgendwann kennt man seine Umgebung: weiß. 😉
Danach haben wir keine Geduld mehr auf besser Wetter zu warten. Frohmis kleiner Wermutstropfen auf der Reise. Aber man braucht auch einen Grund um wieder zu kommen. Darüber hinaus sehe ich ein, dass es ein Tal weiter genauso hübsch und wesentlich leerer ist.Die Hochebene mit Sonne!
Wir schlängeln uns weiter die Straße lang mit einem Kaffee-Stopp im Rannoch Moor, mit mehr Licht. Spookige Landschaft mit viel Fliege-Vieh, logischerweise.
Da es hier mit Parknischen oder Picknickplätzen weniger wird, fahren wir Frohmi+Bo-like immer weiter. Am Loch Lomond setzt sich ein Reisebus vor uns. Den haben wir auf den engen Straßen (seine Reifen passen nicht auf eine Fahrspur) so lieb, dass wir einfach dran bleiben. Der fährt hier öfters, wie man merkt. An den ganz engen Stellen kommt zum Glück einfach keiner entgegen und ich tröste mich immer damit, dass Busse ja auch anderen Bussen begegnen und die alle ganz sind. Es ist uns trotzdem ein Rätsel und defintiv nicht entspannend! Auch die Autos sind nicht so ganz ausweich-freudig und vor allem die SUV denken, sie seien so breit wie ein LKW und können nicht an den dreckigen Rand fahren. Aber das Häkchen ist immer noch heile und wir k.o.! Danke, lieber Bus für das Vorfahren.
Kurze Pause am Loch Lomond.
Und wie wir so sind, fahren wir durch bis ans Meer. Irvine. Normale Stadt, normale Menschen, keine Touristen, großer Parkplatz am Meer, angerosteter Charme.
Hier wird Sport gemacht, Gassi gegangen, Drachen steigen gelassen, geritten, rumgeprollt und McDonalds Futter zu Abend verdrückt und keiner stört sich an irgendwas. Prima, wir fühlen uns wohl.
Schlafplatz:
Parkplatz Irvine Strand
0 Pfund
55.60628, -4.69279
Der vorherige Bericht:
SCHOTTLAND III – ÄUSSERE HEBRIDEN – UIST
Und der folgende:
SCHOTTLAND V – SÜDEN