Wir schlängeln uns auf dem Rückweg zur Fähre weiter an der Küsten lang gen Süden:
Dienstag, 12.7.
Es ist etwas Westwind angesagt und Bo hat einen der besten Kitespots der Region gefunden: Troon.
Aber, es gehört auch zu einem Frohmi+Bo-Urlaub mindestens einmal im Mega-Event zu landen: In Troon und um Troon herum zeugen schon die Parkschilder und die flächendeckenden Parkverbots-Pylonen von DEM Golf-Turnier auf dem Royal Troon Golfclub: den British Open. Na Prima, Volltreffer. Man sieht riesige aufgebaute Tribünen, Zelte und komische Menschen, die wohl noch nie ein Womo gesehen haben, wie sie schauen.Da ist kein Durchkommen.
Also fahren wir wieder einfach weiter, die südliche Halbinsel The Rhinns im Visier.Eine Mittagspause gibt es in Girvan mit einem Bummel durchs Städtchen. Der Parkplatz würde sich zum Schlafen anbieten, es ist aber noch früh.
Wir kommen weiter an schicken Golfplätzen vorbei aber an keinem weiteren uns ansprechendem Stellplatz.
Am Campingplatz in der südlichen Bucht Sandhead ziehen wir die Bremse, stoppen uns selber und buchen eine Nacht. Wir haben ja noch ein paar Tage.
Hier ist wieder ein riesiger Strand, naja, leider nicht ganz so weiß wie weiter oben. Wir drehen eine Runde am Strand und schmeißen dann den Gasgrill an.
Zum Nachtisch gibt es ein leckeres Galloway Eis von glücklichen Kühen. Hier sind alle immer sehr stolz auf ihre eigenen Produkte.
Links vom Camping beginnt Militär-Gebiet, wenn die rote Fahne gehisst wird, ist dort Ende und auch die Wasserfläche gesperrt. Bei Südwind wäre das hier ein feiner Kitespot, wie auch auf Bildern, die an der Rezeption hängen, zu erkennen ist.
Campingplätze wie wir sie kennen, gibt es hier nicht so oft. Meisten sind es Caravan-Parks, mit festen Star-Caravans und einer Ecke für hauptsächlich Wohnwagen und Wohnmobile. Im Grunde der Inbegriff der englischen Spießigkeit, aber alle nett und sehr freundlich. Leider auch nicht ganz billig. Im Urlaub egal, denn wenn wir nicht irgendwann uns festsetzen an einem hübschen Ort, sind wir morgen mit der Route fertig.
Zum Abend gibt es ein Regenbogenloch!
Schlafplatz
Camping Sandhead
25 Pfund
54.81726, -4.95316
Mittwoch, 13.7.
Heute wollen wir an die Westseite der Insel. Und Ihr müsst noch mal ganz tapfer sein: die Kamera läuft heute noch mal zur Höchstform auf.Die Gegend hier unten ist ländlich, irgendwie eine Mischung aus Ost-Dänemark und Bretagne und uns fällt es etwas schwer von den spektakulären Aussichten Abschied zu nehmen. Hier gibt es Steinmauern und auf den riesigen Weiden stehen wahnsinnig glückliche Kühe mit Schafen gemischt. Idylle in Hülle und Fülle.
In Port Logan, einer kleinen Bucht legen wir einen kurzen Fotostopp ein.
Dann finden wir einen hervorragenden Parkplatz mit spektakulärer Aussicht am südlichsten Punkt Schottlands. Am Leuchtturm Mull of Galloway.
Die Straße dahin wurde als abenteuerlich bezeichnet. Wir freuen uns über eine vernünftige Single Track Road und rumspringenden Kühen vorm Auto!
Aber hier definitiv nicht parken – da wird sich am Auto direkt geschubbert.
Hier oben ist wieder ein Visitor Center aber keine Busse! Puh! Wir erkunden alles ganz genau und in Ruhe. Die Speicherkarte glüht.
Natürlich geht´s auch auf den Leuchtturm. Hinterher bekommt man ein Zertifikat, dass man die Treppen erklommen hat. Voll lieb!
Im Nachbarhaus gibt es eine Station des englischen Nabu, den RSPB, wir sind wieder mitten in einem Vogelschutzgebiet. Hier erklärt einem ein netter Herr anhand der Live-Kamera zu den Brutkolonien so einiges. Da spenden wir auch gerne ein paar Pfund. Nicht, dass wir noch zu Vogelfreunden werden.
Von dem Nebelhorn aus kann man einen Blick auf die Vogel-Kolonien werfen. Das Geschrei, was von den Felsen ausgeht ist ausgiebig! Das Nebelhorn bleibt still, trotz Nachhilfe.
Tierischer Betrieb!
Wir treten eine Wanderung entlang der Klippen auf Schafswegen an.
Eine tolle Aussicht jagt die nächste.
Frohmi bekommt noch ihre Schafsweide.
Die haben aber eher leicht panische Flucht-Gedanken.
Später leert sich dann der Parkplatz und wir haben den Leuchtturm für uns. Bzw. ein paar weitere Anwohner, in den Gebäuden befinden sich Ferienwohnungen.
Wir starten das Abendprogramm mit Muh-TV, Germanys next Top-Vogel und Late-Light-Show.
Schlafplatz:
Parkplatz Mull of Galloway
0 Pfund
54.63525, -4.86014
Donnerstag, 14.7.Wir verabschieden uns von Kuh, Küste und kreativer Mäh-Kunst und tuckern weiter durchs Land. Ziel ist die Sweetheart Abbey. Eine Kloster-Ruine kurz vor Dumfries.
Davor biegen wir auf die Küstenstraße ab. Hier ist eine Bucht, vom Außmaß gefühlt 3x so groß wie St. Peter Ording. Waoh! Das Wasser lässt sich irgendwo in der Mitte vermuten. Wir stellen ein bißchen verwundert fest, dass wir denken: ja, ganz nett, aber lass uns erstmal weiter fahren, man kann es eh nicht alles fassen.
Die Sweetheart Abbey ist der letzte feste Programmpunkt der Reise.
Eine Ruine stand noch auf Frohmis Foto-Wunsch-Liste. Und hier lohnt sich der Eintritt von 4,50 Pfund.
Ein ruhiges altes Gemäuer, mit einem wahnsinnig geradem Rasen!
Die Abbey ist mitten im kleinen hübschen Ort. Wir verfallen noch mal kurz dem Galloway-Eis, dass es im Abbey-Cottage gibt, zur weiteren Planung, die sich als nicht so einfach herausstellt. Ohne weitere Anfahrts-Punkte sind wir irgendwie lost und fertig mit der Reise. Wie immer, Frohmi+Bo-like, 2 Tage früher. Und nun?
Autowaschen – auch immer eine gute Aktion!
Wir entschließen, nach Newcastle an die Ostküste überzusiedeln und dort noch den Freitag zu chillen, vielleicht mal ohne Fahren. Ab hier sind die Straßen wieder breit und es lässt sich gut rollen.
Ein Platz aus einem Womo-Führer (Whitley Bay, Old Hartley Caravan Club Site) liegt hervorragend, sieht aber voll aus. Zu allem Überfluss erklärt uns eine nicht unfreundliche aber sehr bestimmte und kurz angebundene Frau, nein, nur für Mitglieder hier und wir können auch kein Mitglied werden. Na prima. Die Wort-Knappheit sind wir die letzten Wochen wirklich nicht gewohnt.
Inzwischen sind wir ja wieder in England und an einer vollen bewohnten Küste. Also, frei stehen hier nicht geduldet und sowieso alle Parkplätze mit No-Overnight-Parking ausgestattet.Wir finden südlich von Newcastle, in South Shields, noch den Sandhaven Holiday Park. Der Besitzer kommt noch mal sehr nett zu später Stunde um die Ecke in die Rezeption und nimmt uns erstmal für eine Nacht auf. Sündhaft teuer und auch ein Caravan Park, wo alles sehr sehr sehr sehr ordentlich ist. Irgendwie lustig.
Auch das Rasen-betreten-verboten-Schild fehlt hier nicht.
Wir freuen uns einfach über einen vernünftigen Schlafplatz.
Schlafplatz:
Sandhaven Caravan & Camping Park, South Shields
25 Pfund
54.99765, -1.4166
Freitag, 15.7.
Nach einem gemütlichen Vormittag fragen wir in der Rezeption, ob wir noch eine Nacht bleiben können. Es ist alles voll, aber wir werden vor einen Wohnwagen gepuzzelt, dessen Besitzer am Wochenende nicht kommt. Etwas skurril, aber die Besitzer des Parks sind sehr freundlich und sehr bemüht. Wir werden zwar von allen Ansässigen etwas komisch beäugt, aber wir wollen einfach einen Tag chillen, etwas Blog nachholen und nicht Auto fahren.Freitags wird hier Ordnung gemacht fürs Wochenende: Rasen mähen!
Mittags brechen wir zu einem Stadt-Rundgang auf. Hafenstadt, wir würden es mal als verblühte Schönheit bezeichnen. Am Strand aber eine neue Promenade und man kann zum Leuchtturm laufen.
Schickes Gebäude der Seenotretter.
Darauf ein Fish+Chips. Sorry – die absolut schlechtesten Pommes in unserem Leben, wir haben nicht aufgegessen. Wer Pommes-Liebhaber Bo kennt, weiß, was das heißt. Aber auch das muss mal sein. Die Stadt ist eher mit vielen leerstehenden Häusern und Läden und Billig-Läden übersäht. Es gibt aber auch eindrucksvolle alte Gebäude. Leider fängt es auch noch an zu regnen. Das macht es nicht hübscher. Wir gehen wieder in unseren krass gegensätzlichen sauberen Caravan Park und freuen uns am Internet, 4G! 😉
Samstag, 16.7.
Rein zufälliger unangenehmerweise ist South Shields die Heimat von Barbour, mit einem Factory Shop. Den erkundigen wir heute natürlich. Es gibt wirklich gute Angebote für die guten Wachsjacken (Durchschnittspreis 150 Pfund). Aber wir brauchen einfach leider keine. Schade 😉
Danach vertreiben wir uns noch die Zeit in dem Outlet (nein, lohnt nicht!!!), nahe des Fähranliegers, bevor wir unserer Lieblingsbeschäftigung nachgehen – auf Fähre warten.Bo putzt das Womo, Frohmi pflegt die GPS Daten in Karte und Text und es gibt eine ganz einfache Regel: wenn Bo Kaffee kocht, geht´s ein Stück weiter. Zum Glück muss man dann weiterwarten und kann dann den Kaffee trinken.
Und dann geht´s doch tatsächlich wieder los – heimwärts. Wir trösten uns mit unserem privaten Whisky-Tasting an der Bar und freuen uns am nächsten Tag bei der Heimfahrt durch Holland über breite ruhige Autobahnen!
Schön wars! Wir kommen wieder!
Liebe tapfere Leser: wir hoffen Euch hat der Bericht und die unzähligen Fotos gefallen! Natürlich folgt noch das Fahr-zit mit Übersichtskarte.
Vorheriger Bericht:
SCHOTTLAND IV – SKYE & HIGHLANDS
8 Antworten zu “Schottland V – Süden”
Och, schon vorbei? Schade.
Gibt es dann für 2017 einen täglichen Abreisskalender? Ich fürchte ein 12 Monatskalender reicht doch niemals für eure Beute dies Jahr.
😉 gute Idee
Tolle Fotos!
Danke 🙂
Wahnsinnig tolle Impressionen von Schottland!
xoxo & liebste Grüße 💙
Sina von https://CasaSelvanegra.com
Danke!
[…] Und den ganzen Bericht zu Schottlands Süden findet Ihr hier: Schottland V – Süden […]
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