
Wir dürfen reisen! UND haben eine Woche Urlaub! Wir fahren mit dem Wohnmobil „in das“ Modellprojekt „Restart im Schlei-Ostsee-Tourismus“ auf den Campingplatz Wackerballig in Schleswig Holstein an der Ostsee – und das kam so:
Vor zwei Wochen lesen wir Sonntags von dem Modellprojekt und wir schreiben sofort ein paar Campingplätze an, wir haben nämlich Urlaub! An erster Stelle steht Wackerballig. Dort waren wir letztes Jahr eine Nacht und es gibt einen Campingplatz, wo man mit Blick auf die Ostsee steht, direkt am Kitespot. Das wär doch was!
Aber es kommen die nächsten Tage ein paar Hoch und Tiefs. Es soll 4 Modellregionen geben, 3 davon verschieben relativ kurzfristig den Start. Wackerballig muss uns auch erst noch mal absagen, da es wohl keine „Art Freigabe“ gab. Dann hatten wir einen anderen und Platz und waren schon fast vor Ort und während wir unseren Eincheck-Corona-Test machen, erhalten wir die Platzbestätigung von Wackerballig und checken kurze Zeit später an diesem wirklich traumhaften Ort ein!!! SO viele Umplanung innerhalb einer Woche und die Spannung, ob überhaupt alles klappt… wir waren nach der Ankunft einfach fix und alle und total geflasht! Das war quasi die Kurzfassung – aber nun mal von vorne: was haben wir erlebt, wo findet man Infos und was muss man beachten…

Die erste Nacht schlafen wir am Elbepark Bunthaus: www.elbepark-bunthaus.de
Zum Glück dürfen wir offiziell für das Land Schleswig Holstein unterwegs sein und außerdem als Reiseblogger beruflich übernachten. Und so bekommt man im Moment auch den Prime-Platz mit Blick auf die Elbe. Fühlt sich ehrlich gesagt alles etwas gewöhnungsbedürftig an. Was würden wir dafür geben, einfach den letzten Platz im Hinterhof zu ergattern und alle wären unterwegs. Aber wir nehmen die Situation wie sie kommt und freuen uns, dass die Marygold ihrem Namen endlich wieder alle Ehre machen darf und in der Abendsonne alles gibt!
Und bei so viel tollen Sonnenlicht purzelt Frohmi vor lauter Aufregung Morgens um 6 Uhr aus dem Bett um ein Bild vom Sonnenaufgang zu machen:

Nach dem Frühstück vertreten wir uns ein paar Meter die Füße zu dem kleinen Leuchtfeuer Bunthaus:


So, und dann wird es auch schon ernst. Wenn man innerhalb des Modellprojektes in der Ostseefjord-Schlei Region reisen möchte, muss man:
– einen Platz gebucht haben
– einen negativen Corona Antigentest vorweisen (mit Beleg, kein Selbsttest), der nicht älter als 48 Stunden ist
– lässt sich vor Ort am dritten Tag erneut testen, danach jeweils nach 4 Tagen
– mit der Luca App am Platz ein- und auschecken. Jeder Stellpllatz hat dafür einen eigenen QR-Code.
Das ganze ist wirklich gut hier erklärt:
http://www.ostseefjordschlei.de/service/modellprojekt
Da unser Schnelltest an dem Tag Mittags „ablief“, haben wir vorm Einchecken vor Ort einen neuen Test gemacht. In Gelting war ein Linienbus aufgestellt, wo man ohne Termin bei zwei ausgesprochen netten und gut gelaunten Damen einen Schnelltest machen kann. Alle freuen sich, dass sie etwas beitragen können! Die Teststationen sind gut ausgeschildert und überall gut verteilt oder man findet die Adressen auch auf den websiten. Und kosten tut es für uns Touristen auch nichts. Wenn dann noch im Hintergrund eine Schafswiese mit Lämmern liegt… was will man mehr!
Wir geben zu, wir waren am Anfang etwas unentspannt – von wegen: ohne Termin zum testen… in NRW geht das ja gar nicht! Hier oben alles easy, einer nach dem anderen, es gibt viele kleine Stationen, alles mega null Problem!

So, dann müssen wir noch mal kurz weiter ausholen zur Buchung: das war ein ziemliches Durcheinander, aber auch hier können wir jeden einzelnen Campingplatz wirklich nur ein ganz großes Lob aussprechen. In unserer endlosen Aufregung, dass wir vielleicht reisen dürfen, haben wir ein paar Plätze angeschrieben und alle haben total schnell geantwortet, was sie uns anbieten können. Und wir waren bestimmt nicht die einzigen. Wir haben dann alles schön sortiert und wieder abgesagt und einem Platz bei Eckernförde zugesagt. Es schien so, als ob nur eine handvoll ausgesuchte Campings teilnehmen dürfen. So ganz haben wir es bis zum Ende nicht verstanden, aber – wenn ihr losfahren wollt: sucht ruhig links und rechts der angegeben Liste, ob die Campings mitmachen. Denn während wir auf unser Testergebnis warten, checkt Bo zum Glück die Mails und siehe da: es kam nach der Absage noch eine Zusage aus Wackerballig. Und wir MUSSTEN uns einfach daraufhin umentscheiden, umplanen, absagen, zusagen – weil – er ist einfach: legendär! Is so! Tobias, der Campingplatz-Besitzer meinte beim Einchecken nur trocken, er hätte letzte Woche mindestens 3 fast Burnouts gehabt. Für Gastgeber und Gäste: aufregend. Wir sind auch erstmal fix und fertig und können unser Glück einfach kaum fassen!
Und warum hier: wir waren in Wackerballig letztes Jahr einen Nacht nebenan auf dem Wohnmobilstellplatz und haben da schon gesagt: schau mal, das ist ein Camping, auf dem wir es aushalten könnten, man steht mit Blick aufs Wasser in erster Reihe.
Unser Bericht von letztem Jahr:
https://stranddeko.com/2020/06/21/wohnmobil-deutschlandtour-wackerballig-und-kappeln/
Und alles über den Platz findet Ihr hier:
https://www.campingplatz-wackerballig.de
Die Einfahrt zum Camping:

Und der Grund, warum wir in diesen Ort einfach verliebt sind:


Endlich wieder blaue Wasser- und Himmelfarben in allen Variationen beobachten. Mehr braucht man wirklich nicht. Es gibt ganz ganz ganz wenige Orte, an denen wir es länger als 3 Tage aushalten ohne dass es uns weiterzieht. Das ist definitiv einer davon!
Und nicht nur, dass wir überhaupt reisen dürfen UND einen Platz gefunden haben, wir sind auch die ersten, die anrollen und das macht es noch mal extra besonders! Wir haben die ganze schöne Aussicht für uns und können uns langsam an Nachbarn gewöhnen. Zum Ende der Woche ist nun alles für lange Zeit ausgebucht, aber auch dann, war überall genug Abstand vorhanden!

Zurück aber jetzt zum „echten“ Urlaub. Der Camping liegt in einem mini Fischerdorf mit vorgelagerten Jachthafen. Einfach fantastisch, wie wir mit der Marygold stehen, oder? Findet Ihr sie?

In die andere Richtung liegt das Naturschutzgebiet Geltinger Birk, was sich wunderbar zu Fuß oder per Rad erkunden lässt, das seht ihr hier am Horizont, die Landspitze.
www.geltinger-birk.de

Das erwandern wir an einem Tag und es ist wunderschön! Alte Salzwiesen werden renaturiert und wieder langsam sich selbst überlassen und es gibt so einiges zu entdecken…


Von Weitem und Nahen die Mühle Charlotte (ein komfortables Ferienhaus), als Start für Wanderungen:


Zur Auswahl stehen gut ausgeschilderte Wander- und Fahrradwege in verschiedenen Längen:

Man kann so allerhand Tiere beobachten. Rehe, Schwäne und gefühlt 1 Mio Vögel, die wir alle nicht kennen… findet Ihr das Reh?

Und immer ein Blick an dem Küstenweg auf Dänemark und dem Leuchtturm „Kalkgrund“ und wenigstens das Handy war mal im dänischen Netz! Juchhee!



Tschuldigung an alle Betroffenen: wir konnten uns den Gedanken einfach nicht verkneifen, die Schaufel-Idee an beliebten „Vanlife-Waldparkplätzen“ aufzustellen ;). Kleiner Einwurf zum Thema: Der Campingplatz Wackerballig bietet übrigens Miet-privat-Bäder an. Gute Idee und natürlich gut gebucht!

Auf den Weideflächen und Salzwiesen gibt es als Landschaftspfleger Galloways…

… und Koniks, eine Wildpferderasse:

Was uns an der Gegend letztes Jahr schon außerordentlich gut gefallen hat, ist die leicht gewellte Landschaft, die schöne Weitblicke zulässt. Hier mit einem tollen Picknickplatz:


Jeden Abend genießen wir den unfassbaren, spektakulären und legendären Ausblick aufs Wasser. Frohmi zieht immer wieder los und versucht die Farben einzufangen. Die Wellen, die bei diesem windstillen Wetter in die Bucht laufen haben fast etwas von einem psychedelischen Bildschirmschoner!



Nicht nur, dass wir reisen dürfen, einen legendären phantastischen Platz haben, wir haben AUCH NOCH das unfassbar beste Wetter der Welt! Wir haben 2 Tage Sommer….


… dann geht es zum zweiten Corona-Antigen-Test. Schon deutlich wärmer angezogen. Und wir dürfen bleiben! Übrigens haben wir einen Bericht gehört, dass unter allen Touristen in der ersten Wochen nur ein Test positiv war! Wir hoffen so so sehr, dass das Projekt gut läuft!

… und dann haben wir DREI Tage Wind! Wir stürzen uns natürlich sofort mit unserem Wingfoil-Material ins Wasser… Naja, mal bist Du der Hund, mal der Baum… wir haben völlig überschätzt, dass wir bis jetzt nur im holländischen Trainingsrevier gut fahren konnten. Hier sind kurze steile Ostseewellen und man wird immer direkt wieder im stehtiefen Wasser auf „Land gespült“. Bei 3-6 Grad Wassertemperatur sind diese Schwimmeinlagen auch einfach eher unangenehm. Keine Chance für uns. Mehr oder weniger frustriert geben wir auf.

Aber schön siehts aus, absolutes Lieblingswetter!

Zum Glück können wir aber ja noch dieses „Kiten“. „Trocki“ (Trockenanzug) an und sich einfach etwas hin und her ziehen lassen. Können wir noch, läuft, macht Spaß an einem so schönen Spot, der im Moment in der Woche noch angenehm leer ist. Außerdem kommen Marco und Josi, unsere Beachexplorer Freunde und wir treffen noch andere bekannte Nasen! Die Welt hier oben ist sehr klein! So lieben wir kiten! Und Abstand bei dem Sport nun wirklich kein Problem! Auch wenn wir anfangs sehr überfordert sind über so viel „echten“ Kontakt auf Abstand 😉

„we move it all“ – Marco und der LKW…

Von Marco und Josi dürfen wir die allerneuesten North-Kites testen! Danke an Euch und www.kitejunkie.com

Im nächsten Bild seht ihr den Kitespot von dem Steg zum Jachthafen aus. Der kleine Fischerort ist letztes Jahr von Kitern überschwemmt worden. Bei der Lage (westliche Winde an der Ostsee und stehtief) auch kein Wunder. Es ist ein ganz zauberhafter schöner Spot. Die Kitezone liegt links vom Steg. Bitte haltet Euch daran, damit der Spot erhalten bleibt. Wir waren nun in der Woche zwischen 3 und 30 Kitern auf dem Wasser. Das hat der Spot gut weggepackt. Wenn es im Sommer eng wird, würde es uns zu voll. Was uns aber auf jeden Fall mega positiv aufgefallen ist: das sehr nette Miteinander an Land beim Starten und Landen und einfach so. Auf jeden Fall inzwischen keine Selbstverständlichkeit mehr! Danke an alle!

Vom Steg hat man einen schönen Land-Blick. Hier seht ihr hinter den Bäumen versteckt die Reihe der Womos auf dem Camping. Es hat sich gefüllt und bleibt trotzdem schön! Kurz zum Sicherheitsgefühl: schon letztes Jahr haben wir uns im Womo unterwegs nicht einmal unsicher gefühlt. Wir brauchen keine Sanitäranlagen und auf Abstand an der frischen Luft gelingt auch der Schnack mit Nachbarn und Freunden problemlos, fast völlig normal. Im Moment kommt noch hinzu, dass wirklich alle sehr darauf bedacht sind, sich total korrekt zu verhalten, damit alles gut läuft. Von der Teststation, über den Bäcker zur Rezeption und bis zum Take-away Restaurant.

So und zum Abschluss einer total emotionalen und zauberhaften Woche noch ein paar Wasser-Impressionen:


Wir sind unendlich happy, dankbar und alles auf einmal, dass wir hier oben sein durften! Wir drücken wirklich allen die Daumen, dass das Modellprojekt wirklich gut läuft und so dem kontaktlosen Tourismus nichts mehr im Wege steht! Bitte drückt mit die Daumen!
Wir verabschieden uns wieder ins Home-Office. Diesen Urlaub müssen wir erstmal verdauen und vergessen wir nicht so schnell. Und wir sind und bleiben verliebt in die Ostseefjord-Schlei-Region!
Ein kleines YouTube Video zu unserem Urlaub findet Ihr hier:
https://youtu.be/OzYmgF1Uku0
Und in den Instagram Story-Highlights könnt ihr dabei sein, wie es live war:
https://www.instagram.com/stories/highlights/17903324107871167/
Darauf einen Sundowner-Whisky!
Bleibt gesund!
Eure Stranddekos

3 Antworten zu “Mit dem Wohnmobil im Modellprojekt „Restart im Schlei-Ostsee-Tourismus“”
Die Bilder sind der Hammer! Nach Wackerballig müssen wir dann wohl auch mal. Ist das nicht irre, wie komplett unterschiedlich unsere 2 Plätze sind? Und beide auf ihre Art wunderschön. Und wir haben denVorteil, dass wir noch ein paar Tage dürfen…
Danke! Ja, das stimmt, so nah und so unterschiedlich! Genießt die Zeit!!!
So schön für euch dass das geklappt hat! Toller Bericht, wie immer mit beeindruckenden Bildern!