Unser erstes und einziges fest gesetztes Ziel in diesem Bretagne Urlaub ist Camping des Abers beim Städtchen Landéda im Finistère Nord. Hier waren wir vor 10 Jahren schon einmal – damals noch als Surfer. Seitdem reden wir davon hier noch einmal hin zu fahren. Wir haben ihn als einen Platz in Erinnerung, wo man es gut einige Tage aushalten kann. Wir sind gespannt, ob wir es immer noch so empfinden.
Auf dem Hinweg von Belgien machen wir aber noch einen Zwischenstopp. Und zwar kurz hinterm Mont St. Michel, in Hirel auf der Aire de Camping-Car du Moulin: Ein hervorragender Übernachtungsplatz, auf einer Wiese mit ein paar Bäumen. Das Meer ist auf der anderen Seite der Straße. Aber, wie immer hier bei Ebbe, ziemlich ziemlich weit weg. Den guten alten Michel, wie wir ihn nennen, und seine Touristen-Ströme lassen wir dieses Jahr aus. Können aber hier von weitem drauf ein Blick erhaschen:
Wie üblich landen wir auch wieder mitten in einer Aktion: Sonntag ist hier Trödelmarkt. Na prima. Aber bevor die Franzosen wach werden und es voll wird, haben wir schon eine Runde gedreht und sind wieder auf der Bahn.
Wegen einer Sache sind wir aber grund-enttäuscht: es kam KEIN Bäcker morgens hupend auf den Stellplatz und das wird auch leider den Rest des Urlaubs so bleiben. Drama!!!
Sonntag nachmittag landen wir dann am Camping des Abers. www.camping-des-abers.com
Das Schöne, für uns Deutsche Ungewohnte: ist die Rezeption nicht besetzt, kann man sich einen Platz aussuchen und sich dann später anmelden. Also ziehen wir los auf der Suche nach einem perfekten Plätzchen:Der Platz liegt Terrassen-förmig angelegt mit Blick auf die Bucht. Vor 10 Jahren konnten wir noch ganz vorne, hinter der ersten Hecke, stehen:
Das lässt inzwischen weder unser Womo, noch der von Hasen durchlöcherte Boden zu. Zudem sind die wirklichen Prämium-Plätze natürlich schon besetzt. Denn es ist doch schon relativ voll, wie wir merken. Wir finden ein etwas abgelegenes ruhiges Plätzchen. Uns ist es wichtig, direkt, ohne um eine Hecke laufen zu müssen, aufs Meer schauen zu können, um zu checken, ob das Wasser noch da ist 😉 Geglückt:
Leider werden die vorderen reservierten Plätze natürlich noch belegt. Macht nix, sind nette Franzosen, die mit ihren dicken Motorrädern Touren unternehmen und es gab noch eine Lücke zum Durchschauen durchs Schlafzimmer-Fenster aufs Meer. Puh! 😉
Nachdem wir uns dann um 16 Uhr an der sehr netten, auch deutschsprachigen Rezeption, angemeldet haben, stürzen wir fix aufs Wasser. Denn heute ist noch Wind und Flut angesagt! Ein wirklich ganz ganz fantastischer Kitespot! Zwischen den kleinen Felsen-Inselchen, die man bei Ebbe zu Fuß erreichen kann, überspült der gesamt Strand zu einer großen Flachwasser-Spielwiese! Hier seht Ihr es bei Flaute von oben:
Am Horizont sieht man die großen Brecher an den vorgelagerten Inseln, während das Fußvolk sich vor der Flut rettet:
Ein ausführlicher Bericht, nur über den Kitespot, folgt natürlich!
Nachdem wir uns erfolgreich ausgetobt haben, können wir uns in Ruhe im Urlaub aklimatisieren., Obwohl man bei dem Ausblick gar nie nie nie aufhören möchte:
Da wir irgendwie nicht auf die Wochentage geschaut haben, sind wir noch völlig unversorgt mit französischen Lebensmitteln und plündern am nächsten Morgen den kleinen Supermarché am Platz, wo man fürs Erste alles Nötige bekommt: Käse, Cidre, Wein, Bier, Wasser, Baguette.
Die nächsten Tage genießen wir den aktiven Müßiggang. Es ist Sommer angesagt und wir haben viel mit Erkundigungen zu tun.
Wir machen erstmal einen ausgiebigen Erkundungsspaziergang zwischen den Inselchen. Die Bilder kennt Ihr aus dem letzten Artikel.
Man fühlt sich irgendwie auf einem anderen Planeten.
Als nächstes müssen wir unser neuestes Spielzeug ausprobieren. 2 neue, bzw. gebrauchte, SUPs. Bo hat erstmal ordentlich damit zu tun beide aufzupumpen. Frohmi darf anfeuern. Und dann geht´s auf in den Kampf 😉
Hier ist, bei null Wind, dass perfekte Revier für den Anfang. Wir üben erstmal bei auflaufender Flut und paddeln von links nach rechts.: Klappt. Lustig sind die mini-mini-Wellchen: Klappt noch nicht.
Dienstag ist dann im nächsten Örtchen Markt angesagt, da will Frohmi unbedingt hin. Wir satteln die Pedal Flows:Schieben sie den Berg hoch und zurück sind wir damit im Nu. Steigungen gehen damit nicht wirklich. Aber sie sind schön klein und ziehen alle Blicke auf sich, besonders von Kids.
Da das Örtchen klein ist, ist es auch ein sehr sehr sehr kleiner Markt. Genauer gesagt: 3 Stände.
Macht ja nichts, wir plündern dafür den Supermarkt und die Boulangerie mit Leckereien:
Nachmittags machen wir uns auf zu einem Dünenspaziergang:Rechts vom Camping erstreckt sich eine wunderbare karge Dünenlandschaft. Ganz nach unserem Geschmack.
An der Spitze kann man dann einen Blick auf den Eingang des L´Aber Wrach und den Leuchtturm I´île Vierge werfen:
Die beiden „Abers“ l´Aber Wrach und Aber Benoît bestimmen hier alles Leben, angefangen natürlich von den Gezeiten, bis zu der Namensgebung vieler Geschäfte. Die „Aber“ sind Fluß/Meeres-Arme, die weit ins Land reichen und bei Ebbe völlig trocken fallen.
Am nächsten Tag genießen wir etwas den echten Müßiggang, das Wetter und den Strand. Starten aber nachmittags zu einer ersten größeren SUP-Tour. Um eine Insel rum, mit Blick auf den L´Aber Benoit. Uiuiui, da wirds aber zwischendurch doch mal etwas wackelig, aber es ist ein echt toller Sport und macht sehr viel Lust auf mehr!
Donnerstag Morgen ist tatsächlich mal Niesel-Fiesel aber Wind! Wir lassen uns nicht abschrecken und als wir vollbepackt am Strand ankommen, scheint auch schon wieder die Sonne. Und wir haben zu sechst auf der großen Pfütze eine tolle Session.
Wir haben morgens schon ausgecheckt und bezahlt. Und dürfen so lange stehen bleiben, wie wir mögen. Auch sehr nett! Überhaupt ist Hubert, der Besitzer, soo liebenswürdig, dass man eigentlich nie mehr weg möchte! Und wir haben auch selten einen so freundlich geführten Campingplatz gesehen. Deswegen verschlägt es wohl auch verständlicherweise so viele Landsleute hierhin. Mit der ACSI-Karte hat der Platz ca. 17 Euro pro Nacht gekostet.
Nach 4 Nächten nun auf einem Camping-Platz (was für uns ja wirklich lange ist) hat uns nun aber doch der Lager-Koller gepackt und wir brechen auf zu weiteren Entdeckungen…Tschüß Camping des Abers – Du bist und bleibst ein perfekter Platz und wir kommen gerne noch mal wieder!
2 Antworten zu “Bretagne II – Finistère Nord – Landéda – Camping des Abers”
Nach so einem Bericht habe ich lange gesucht, vielen Dank dafür! Wir haben durch das Kiten natürlich ähnliche Vorlieben, da finde ich bestimmt noch mehr bei euch!
Schön, dass er Dir gefällt!
Dann kann ich noch sehr kiten auf den äußeren Hebriden empfehlen 😍😄