Schottland IV – Durness – wir finden den Superstrand!
Tag 5 + 6 auf der North Coast Route
Unsere letzte Nacht war wieder sehr wackelig. Es haben noch 2 deutsche Wohnmobile mit uns am Platz gestanden. Und auf ein fröhliches „Moiiin“ und wie die Nacht war, kommt ein herzliches grundehrliches „Sch….“ 🙂 Alle lachen und sind sich einig, dass man ja hier nicht auf Sommerurlaub ist und wir fahren los.
Direkt hinter der Meeresbucht Kyle of Tongue schrauben wir uns wieder die Straße auf eine Hochebene rauf. Und keine 5km später sind wir wieder in einer komplette anderen Landschaft. Moorig, Heidekraut, sanfte Hügel mit Herbstfarben. Da müssen wir direkt einen ausgiebigen Fotostopp einlegen. Genau so stellt man sich die Highlands vor.
Die Marilyn macht sich ganz gut als Highlandrind, oder? Der Berg hinten hat fast die gleiche „Nasen“-Form…
Die abwechslungsreiche Straße geht weiter hoch und runter. Wir können nicht genug von der Landschaft bekommen.
Dann biegen wir wieder um die nächste Kurve und die Karte hat mir schon verraten, dass wir nun wieder um ein großes „Loch“, das Loch Erisbole rumfahren dürfen. Ein Meeresarm, der wie ein Fjord weit ins Land ragt. Und das ist der Ausblick direkt am Anfang. Zum Glück mit Parkplatz. Da hilft nur schnell bremsen und versuchen aufs Foto zu bannen.
Das Loch Erisbole gehörte zu den schönsten Strecken. Ach nee, das kann man gar nicht so differenzieren. Die Route ist so abwechslungsreich, ich glaub, es gibt keinen Abschnitt, von dem man sagen kann, das war der Schönste… Also die Strecke ums Loch war ein weiteres Highlight, Man schlängelt sich so am Ufer lang. Heute war ein Fahrrad-Event und wir haben auf den Single Track Roads viel Fahrrad-Gegenverkehr. Auch hier achten wir darauf, sie wenn irgend möglich vorzulassen. Wie schon auf den äußeren Hebriden stellen wir fest, dass Fahrrad eher eine Kamikaze Fortbewegungsart hier ist, es aber trotzdem viele machen. Die kleinen Straßen sind für Fahrrad und Womo nebeneinander auch schon zu eng.
Dann kommt hinter der nächsten Hochebene wieder eine hübsche kleine Bucht, wo wir ausführlich Mittag machen. Hier wird in der Bucht gezeltet und gepaddelt und im Sommer kann man an einem Seil sich über die ganze Bucht abseilen.
Durness
Dann kommen wir in Durness an. Hier gibt es Camping, Supermarkt und Tankstelle. Soweit die Karte. Stimmt auch. Die Marilyn hat Durst, die Tankanzeige sagt: noch 70km. Das ist definitiv außerhalb der nächsten Tankstelle. Während wir noch brav an der Tanke anstehen, weißt uns dann ein netter Schotte darauf hin, dass Diesel gerade alle ist. What! Da rutscht mir aber kurz das Herz in die Hose. Vor allem, bin ich doch schon so weit im Urlaub, dass ich nicht direkt auf dem Schirm habe, dass morgen Freitag ist. Ich seh mich schon auf die Arbeit mailen: sorry, no Diesel… 😮 Also gut, wir wollen hier eh mal 2 Tage bleiben, ein bißchen genießen, wandern und die Bilder im Kopf verdauen. Die hier aber bestimmt nicht aufhören, im Gegenteil.
Schlafplatz Durness
Koordinaten: 58.569708, -4.740766
website: https://sangosands.com
Kostet: 22 Pfund mit Strom
Wir checken auf dem Camping in Durness ein. Der ist ganz nach unserem Geschmack. Man darf sich einen Platz aussuchen, der nicht reserviert ist und bezahlt abends im Büro. Und da wir ein Plätzchen direkt mit Ausguck aufs Wasser bekommen, sind wir rundum happy.
Die Stranddeko-Marilyn-Bar ist geparkt. Lesen und chillen unmöglich. Soviel zum Thema ausspannen. Wir sitzen einfach und gucken Farben, gucken Wasser, gucken Wellen und gucken Wetter an. Man guckt sich die Augen aus dem Kopf. Und als krönendes Highlight können wir von hier oben den Robben oder Seehunden bei Flut beim Jagen zuschauen und wie sie mit den Wellen schwimmen!! Oberhammer!
So stehen alle Womos dort und gucken zusammen. Abends ist der Platz übrigens immer voll.
Als erstes steht aber noch einkaufen auf dem Program. Ein kleiner Spar-Markt lädt zur Plünderung ein. So sieht dann das Ortszentrum aus. Gegenüber dem Spar ist die Tankstelle.
Danach brechen wir zur Stranderkundigung auf. Ein Stück Steilküste teilt den Strand in zwei Hälften und von dort hat man einen guten Ausguck.
Juchhuu! Wir sind an einem tollen Strand!!!
Hier gibt es ganz schön viel zu gucken und zu entdecken. Da reichen so zwei Tage eigentlich nicht. Zum Kiten müsste der Wind wegen der nahen Steilküste sehr auflandig kommen. Platz genug wäre. Da wir aber hier noch an der Nordküste sind und der Wind gerade zuverlässig und ausgiebig aus Südwest ballert, leider indiskutabel.
Auch wenn die dunklen Regenwolken vorbei kommen ist es einfach unglaublich beeindruckend hier:
Frohmi versucht alles irgendwie einzufangen:
Am zweiten Tag in Durness machen wir erstmal einen Tank-Ausflug. Hat Frohmi sich zur Beruhigung gewünscht. Vor zwei Jahren haben wir noch einen Ersatzkanister mit nach Schottland genommen. Haben da aber gelernt, dass an jeder Häuseransammlung eigentlich auch immer eine Tankstelle ist. Natürlich nicht, so, wie man sie zu Hause kennt. Das sind einfach zwei Zapfsäulen. So wie in Durness auch. Wenn aber eine Horde Womos einfällt und tankt, ist die bestimmt schon mal leer. So unsere Theorie. Hab mich noch nie soo über teuren Sprit gefreut!
Balnakeil Beach
Dann geht es zu Fuß auf Entdeckungstour. Die Marilyn hat heute Pause. Wir wollen zu Fuß zur nächsten Bucht laufen. Dort soll es die höchsten Dünen Groß Britanniens geben. Dafür geht man zum nächsten Ort „Balnakeil“. Hier hat sich so etwas wie eine Künstler-Kommune in alten Militärbaracken gebildet. Bed&Breakfast, Café, Galerien.
Und immer wieder freundliche Freunde:
Neugierige Freunde – perfektes Schottland-Schaf-Bild:
Und echt schottische Wetteraussichten:
Das alte Balnakeil House sieht ziemlich verlassen aus. Ist aber als Ferienhaus zu mieten. Hm, dass wäre ein adäquater Wohnsitz.
Und hier ist auch schon der nächste Strand, Balnakeil Beach. Mit Blick aufs Meer könnte er auch in der Normandie oder Schweden sein.
Wenn man sich umdreht hat man wieder beeindruckende Highland-Kulisse:
Und wenn man genauer hin schaut, findet man überall ein Häuschen:
Wir wandern über hohe Dünen, man sieht sie im nächsten Bild noch rechts unten. Und genießen weiter die Aussichten.
Tolle Schafstränken:
Smoo Cave
Nach einer Mittagspause in der Marilyn laufen wir nochmal in die andere Richtung. Hier gibt es eine Höhle in die man frei gehen kann. Es ist eine Kalksteinhöhle. Geformt von Süß- und Salzwasser.
Ziemlich feuchte Angelegenheit. Über einen überdachten Holzsteg kann man bis zum dem Wasserfall gehen, wo der Bach in die Tiefe stürzt. Man kann wohl auch noch Höhlentouren per Boot machen. Ne, das wäre uns zu unheimlich.
Da krabbeln wir lieber wieder schnell ins Freie und freuen uns über Regenbogen an perfekten Orten. Auf der Bank steht folgende Lyrics auf Gälisch und Englisch:
Land of corn, of great worth for wild and domestic animals
A quiet place against the storm where the wind will not wither.
Extract of ‚glen golly‘ composed by Rob Don 1714-78 of North Sutherland in praise of a local glen.
Den Rest des Tages genießen wir einfach die Aussicht. Mit großen Regenbogen …
Regenschauern die die Bucht in beeindruckende Farben tauchen:
Der nächste Morgen verabschiedet uns von diesem wunderbaren Platz mit einem waaahnsinns Sonnenaufgang! Das gute im Herbst ist, dass es dann schon 7:30 Uhr ist und man ausgeschlafen dafür aus dem Bett purzeln kann.
Also dieser Ort sei allen wärmsten zum Verweilen empfohlen. Stranddeko-Prädikat besonders wertvoll! Gerade als Kamerakind hätte ich hier noch ein paar Tag bleiben können um das Spiel von Felsen und Wasser nochmal genauestens durch verschiedene Linsen zu studieren. Aber nun ruft wieder die Straße. Es gibt noch so viel zu entdecken! Das erfahrt Ihr im nächsten Bericht!
Categories: Schottland
Hallo ihr Lieben, wieder so ein toller Bericht und so sooo fantastische Landschafts-Bilder!! Habt noch eine gute Zeit in Schottland 🏴 und ich freue mich auf die nächste eMail von euch! Liebe Grüße Saskia
Hallo zusammen, tolle Bilder und Texte. Da kommt so manche Erinnerung wieder hoch!
Danke dafür. LG v. Dreamteam
Danke. Extra für euch zur Erinnerung 😊! Lg zurück