Schottland – III – auf Strandsuche – Dunnet Beach, Thurso, Tongue.
Tag 4 auf der North Coast 500.
Dunnet Beach
Wir biegen also am Ende der Welt links ab. Nach 20 Meilen sind wir schon am Dunnet Beach. Ein Strand, den wir uns dick auf der Karte markiert haben. Vor dem Camping ist auch ein Parkplatz. Der Camping ist voll und auf dem Parkplatz „No overnight Parking“. 
Das wäre uns auch eh zu früh gewesen für den nächsten Schlafplatz auf der Tour. Also machen wir einen Stranderkundungsspaziergang. Ein perfekter Strand, schöne Bucht und hohe Dünen.
Natürlich kommt auch jede halbe Stunde ein Schäuerchen vorbei. Dass sich immer mit einem Regenbogen ankündigt oder verabschiedet. Je nach Sonnen-Richtung.
Und selbst die Steine sind in Schottland ganz freundlich:
Das war im Nachhinein dann der einzige Strand, der sich aus unserer Sicht so richtig gut zum Kiten geeignet hätte. Mit Fahr-Hummeln im Hintern, dem Sturm und den Schauerböen an einem unbekannten Strand am Ende der Welt war unsere Kite-Aktivierungsphase leider zu lange und wir haben die Chance nicht genutzt. Also fahren wir weiter.
Für Schloss-Bewunderer sei hier noch auf der Strecke dann das Castle of Mey empfohlen. Der Wohnsitz der Queen Mum, der jetzt der Öffentlichkeit zur Besichtigung bereit steht.
Thurso
Heute steht noch Thurso zur Mittagspause auf dem Programm. Zum einen ist hier ein sehr bekannter Wellenreitspot, dass lässt doch auf einen Strand schließen und zum anderen ist hier noch eine wiedereröffnete Distille „Wolfburn“. Die nördlichste am Festland. Die hat zwar nur zu festen Zeiten eine Führung. Aber es gibt einen Spirituosen Laden, der den Whisky verkauft. Das ist der Plan. An der Hafeneinfahrt direkt an der Promenade kann man wunderbar parken. 
Hier gibt es mit Blick auf die Bucht das obligatorische Mittagssandwich. Wo der Strand mit den mega Wellen sein soll, finden wir nicht so richtig raus. Um die Wellen zu sehen, stimmt leider die Windrichtung nicht. Der Stadtstrand sieht nicht so einladend aus. Der Wellenspot soll angeblich hinter uns vor der Burgruine sein. Hier sind aber nur Felsen. Wenn hier die beschriebenen Brecher reinrollen und wer hier dann rausgeht… Respekt.
Für einen Stadtspaziergang parken wir etwas weiter vorne. Auch hier ist reichlich Platz. Thurso ist ein typisch schottisches Hafen Städtchen. Die typischen very britishen Häuser, eine Kirche und etwas verschlafen aber auch irgendwie grau.
Der Whisky Laden sieht auch noch so aus, wie er wohl schon immer aussieht. Hier muss man sich sehr zügeln, nicht den halben Laden mit der netten Bedienung leer zu kaufen. Die Tüten sind gut gefüllt.
Weiter geht´s zur nächsten kleinen Bucht. Dafür biegen wir von der Hauptroute ab. Sandside Bay Beach. Eigentlich sind die Strand-Namen hier in Schottland ein bißchen lustig: sandy beach, sandside beach, sango sands. Es gibt also viel Strand im Namen… Wir schlängeln uns durch ein kleines Wohngebiet. Danach ist wieder links und rechts Wiese und genug Platz zum Fahren. Auf den Parkplatz passen wir so gerade. Alles gut. Es gibt sogar Toilettenhäuschen.
Die Bucht liegt hinter dem Ort Dounreay und sieht wunderwunderperfektschön aus. Auf dem Weg zum Strand stehen aber mehrfach folgende Schilder:
Darauf steht, dass radioaktives Material gefunden wurde und man nichts vom Strand mitnehmen soll. Na prima, was soll denn das bitte? In Dounreay gibt es nämlich ein altes Atomkraftwerk oder etwas um nukleare Antriebe zu entwickeln. Man sieht ganz im Hintergrund in dem Bild. Das ist stillgelegt und jetzt eine Aufbereitungsanlage. Wenn wir das alles so richtig verstanden haben. Auf jeden Fall einer der größten Arbeitgeber der Region. Es stehen sehr viele Autos auf dem Parkplatz. Ob da mal was schief gegangen ist?? Auf jeden Fall ganz schön schade und irgendwie strange hier an diesem wunderschönen Ende der Welt. Wir schauen uns kurz um und fahren dann weiter. Das ist wenig einladend zu einem Strandspaziergang. Und da muss das kleine Stöckchen leider da bleiben:
Endlich kommen dann auch unsere geliebten Single Track Roads auf tollen Hochebenen. Echtes Schottlandfeeling! Wir fahren sie sehr gerne. Man wartet einfach an den Pasing Places bis alle vorbei sind. 
Hier ist noch recht viel Verkehr und wir warten oft. Aber das macht ja nichts. Da hat man auch mal Zeit sich in dieser fantastischen Natur in Ruhe umzuschauen!
Hier beginnt gefühlt jetzt die echte North Coast Route. Die Straße ist soooo abwechslungsreich. Uns fällt alle paar Kilometer die Kinnlade runter. Man fährt über moorige Hochebenen. Schafsaussichten immer inklusive.
Dann geht es wieder bergab mit Blick auf eine meeega Bucht. Leider stellen wir fest, das die Buchten irgendwie total vergeudete Strand-Resourcen sind: man kommt nicht so richtig an sie ran… Also genießen wir die Ausblicke.
Dann wieder abwechslungsreiche Felsenküste: 
Dann Bucht von der anderen Seite:
Ziel heute ist der Kyle of Tongue. Ein Damm, der über ein Bucht geht. Links Wasser, rechts Wasser, das ist doch genau unser Ding. Hier gibts erstmal Pause und wir überlegen wo wir schlafen. Auf dem Deich gibt es zwei Parkplätze. Die liegen uns aber zu ungemütlich. 
Schlafplatz Kyle of Tongue
Koordinaten: 58.499898, -4.449340
Kostenlos
Am Ende des Deichs rechts liegt dann nochmal ein Parklatz. An einer Schafswiese und weiter hinten ist ein alter Friedhof. Bei den Wolken ein echt cooler Ort. Unser wohl schottischster Schlafplatz. 
Das Schaf war ausgeschlossen und hat brav vorm Tor gewartet. Am morgen kam der Schäfer und die ganze Herde ist wild aufgeregt an uns vorbei gehoppelt zur nächsten Wiese. Großartig 🙂
Mystisch wars hier. Euer Lieblingsbild dürft Ihr Euch selber aussuchen, ich kann mich einfach nicht entscheiden!
Unsere Whisky Bar ist nach dem Einkauf in Thurso endlich wieder gut gefüllt. Unser heutiger Schlafplatz ist perfekt für ein ausführliches Stranddeko Whisky Tasting. Alle für gut befunden! Zusätzlich zu dem Wolfburn ist der Old Pulteney eingezogen. Uns ins Auge gesprungen wegen dem maritimen Geschmack und klassischen Layout. Logisch. Die Distellery liegt in Wick, wo wir auch durchgefahren sind.
Am nächsten Morgen sitzt Bo schon in der Marilyn, hat schon das Licht an und beide scharren mit den Hufen, weiter gehts, komm Frohmi, Du hast genug Fotos gemacht…
